Wichtige erste Schritte: So startet ihr sicher in den Drohneneinsatz

Wärmebilddrohnen sind heute ein wertvolles Werkzeug für den Natur- und Artenschutz. Ob beim Auffinden von Rehkitzen vor der Mahd, beim Monitoring von Brutvögeln oder zur Dokumentation von Lebensräumen – Drohnen ermöglichen effiziente und tierschonende Einsätze. Damit der Start gelingt, findet ihr hier die wichtigsten Schritte von der Anschaffung bis zum ersten Flug.

Die passende Drohne auswählen

Ihr seit euch noch unsicher welche Drohne ihr kaufen möchtet? Dann wendet euch gerne an uns, wir beraten euch persönlich, kompetent und ausführlich damit ihr genau die Ausrüstung bekommt, die zu eurer Aufgabe ideal ist!

Checkliste für die wichtigsten Schritte bis zum ersten Drohnenflug

Die unten ausführlich beschriebenen Schritte sind hier in einer Checkliste kurz zusammengefasst.

  • Haftpflichtversicherung abgeschlossen
  • Betreiberregistrierung beim Luftfahrtbundesamt
  • Betreiber-ID an der Drohne angebracht und Remote-ID eingetragen
  • Führerschein (A1/A3 oder A2) gemacht
  • Fluggebiet geprüft

Erste Schritte als Betreiber: registrieren und versichern

Ähnlich wie bei Kraftfahrzeugen ist bei der Drohne zwischen dem Halter und der Piloten zu unterscheiden. Die Betreiber, d.h. in der Regel der Besitzer oder Käufer der Drohne sind für die Haftplichtversicherung, die Registrierung beim Luftfahrtbundesamt und das Anbringen des Kennzeichens und Eintragen der Remote-ID verantwortlich.

Versicherung abschließen

In Deutschland ist eine Haftpflichtversicherung für Drohnen gesetzlich vorgeschrieben (§ 43 LuftVG). Für die Registrierung als Betreiber (nächster Schritt), ist die Versicherungsnummer erforderlich.

Die Haftpflichtversicherung schützt euch, wenn Personen oder Sachen beim Flug zu Schaden kommen. Als erstes solltet ihr prüfen, ob eine bestehende Versicherung bereits die Drohne abdeckt. Dies ist bei manchen Jagdhaftpflichtversicherung der Fall. In jedem Fall solltet ihr dann die Seriennummer der neuen Drohne eurer Versicherung mitteilen.

Falls ihr keine Versicherung habt, gilt es jetzt eine entsprechende Versicherung abzuschließen. Achtet darauf dass die Art des Betriebes, also wer fliegt die Drohne, wie viele Drohnen sind gleichzeitig in der Luft sind und – wichtig – ob die Einsatzart, z.B. Rehkitzrettung abgedeckt sind. In der Regel betragen die Kosten etwa 150 bis 200 € pro Jahr für eine einzelne Versicherung für Anwendungen wie die Wildtierrettung. Deutlich günstigere Versicherungen decken solche Anwendungen oft nicht ab.

  • Achtet auf eine Deckungssumme von mindestens 1 Million Euro und darauf, dass die neue Drohne ausdrücklich mitversichert ist.
  • Die Seriennummer der neuen Drohne solltet ihr eurer Versicherung mitteilen.
  • Die Versicherungsnummer wird für die Betreiberregistrierung benötigt.

Registrierung und Betreiber-ID (e- ID) beantragen

In der EU ist jede Drohne ab 250 g (oder mit Kamera) registrierungspflichtig. Dabei wir aber nicht die einzelne Drohne beim Luftfahrt-Bundesamt (LBA) registriert sondern der Betreiber. Durch die Registrierung erhaltet ihr die eID (Elektronische Betreiber-ID) welche ihr sichtbar außen an der Drohne anbringen und in der Software der Drohne eingeben müsst.

Für die Registrierung fallen Gebühren in Höhe von 20 € bei natürlichen Personen und 50 € bei juristischen Personen (Vereine, Unternehmen) an. Nach der Registrierung dauert es im Idealfall eine Stunde bis ihr die ID erhaltet, es kann aber auch bis zu 14 Tage dauern.

Für die Betreiberregistrierung benötigt ihr:

  • Scan eines offiziellen Identitätsnachweises für den Betreiber (Personalausweis, Vereinsregisterauszug)
  • Name der Versicherung und Nummer der Versicherungspolice

Betreiber-ID an der Drohne anbringen und Remote-ID eintragen

Nach dem ihr die elektronische Betreiber-ID vom LBA erhalten habt, müsst ihr diese sichtbar außen an der Drohne anbringen. Eine entsprechende Plakette könnt ihr als Kundin und Kunde kostenlos bei uns bekommen. Wendet euch dafür an unseren Kundenservice.

Außerdem müsst ihr die Betreiber-ID in der Fernbedienung eurer Drohne als sogenannte Remote-ID hinterlegen. Eine Anleitung wie dies im Falle von DJI Enterprise Drohnen gemacht wird findet ihr hier:

  • Achtung: die Betreiber-ID ist nicht das selbe wie die Fernpiloten-ID die die die Pilotinnen und Piloten erhalten.

Erste Schritte als Piloten: Führerschein machen und Gebiete prüfen

Pilotinnen und Piloten benötigen einen Nachweis, ähnlich eines Führerscheins und sind verantwortlich für den rechtskonformen Betrieb der Drohne. Hier ist vor allem das Prüfen, ob der Betrieb durch Geografischen UAS-Gebiete und andere Auflagen beschränkt ist, notwendig.

Kompetenznachweis und Fernpilotenzeugnis

Die für das Fliegen von Drohnen notwendigen Nachweise sind Abhängig davon wo und wie man fliegen möchte. Für den Drohneneinsatz mit Wildtier- und Artenschutz kommen zwei Varianten in Frage.

Wenn ihr euch nicht sicher seit, welcher Nachweis für euch erforderlich ist, könnt ihr euch hier informieren oder uns einfach anrufen, wir beraten euch gerne!

Kompetenznachweis für Fernpiloten A1/A3

Für Flüge mit mindestens 150 m Abstand zu unbeteiligten Personen ist dieser günstige (25 €) Nachweis vollständig ausreichend.

EU-Fernpiloten-Zeugnis A2

Für Flüge mit geringem Abstand zu unbeteiligten Personen ist das EU-Fernpiloten-Zeugnis A2 notwendig. Dieses ist aufwendiger im Bezug auf Lernumfang und Prüfung. Wir bieten einen günstigen Onlinekurs an (99 €), welchen ihr durch ein praktisches Selbststudium ergänzen müsst. Natürlich unterstützen wir euch auch hierbei gerne.

Geografischen UAS-Gebiete und weitere Beschränkungen

Vor jedem Flug und auch bei der Einsatzplanung vor Beginn der Saison sollte geprüft werden, ob dort wo geflogen werden soll Einschränkungen vorliegen. Dazu zählen Geografischen UAS-Gebiete und temporäre Betriebseinschränkungen.

Zu den geographischen Gebieten zählen zum Beispiel Naturschutzgebiete und Schutzstreifen um Flughäfen, Bundesstraßen, Bahnstrecken, Stromleitungen und Industriegebiete sowie Einrichtungen von Behörden mit Sicherheitsaufgaben.

Um zu prüfen ob temporäre Betriebseinschränkungen bestehen oder das Fluggebiet in einem Geografischen UAS-Gebiet liegt, steht das „Map Tool“ der „Digitalen Plattform Unbemannte Luftfahrt“ zur Verfügung (www.dipul.de). Sollte dies der Fall sein, muss das Einverständnis der zuständigen Stellen eingeholt werden.

Im Falle von Naturschutzgebieten sind das die Unteren Naturschutzbehörden. In den meisten Fällen reicht eine formlose E-Mail um eine entsprechende Einwilligung zu erhalten. Einen Vorschlag für eine solche E-Mail haben wir hier für Sie erstellt: Anschreiben Schutzgebiete.

Erste Flugübungen und Sicherheit

Für den ersten Start sucht euch eine freie Fläche weit weg von Menschen, Bäumen, Leitungen und Gebäuden etc. Wählt einen Tag mit wenig Wind und guten Wetterbedingungen. Der Untergrund des Startplatzes sollte eben und hart sein, sodass die Kamera und die Propeller keinen Kontakt zum Untergrund bekommen.

Vor dem Start solltet ihr den Zustand des Fluggerätes ausführlich prüfen. Hier die wichtigsten Punkte:

  • Software der Drohne und Datenbanken auf dem aktuellsten Stand
  • Batterien von Drohne und Fernsteuerung vollständig geladen und korrekt montiert
  • Propeller korrekt montiert, fest und unbeschädigt
  • Sensoren, besonders der Kompass, kalibriert

Macht euch vor dem Start mit der Bedienung der Drohne und Fernsteuerung vertraut. Insbesondere die automatischen Schutzfunktionen wie Return to Launch. Dann startet in Ruhe mit den Flugübungen.

Die wichtigsten Regeln für den Drohnenflug

  • Maximalhöhe: 120 m
  • Kein Flug außerhalb der Sichtweite
  • Kein Flug über Menschenmengen oder sensiblen Bereichen
  • Mindestabstand zu Wohngebieten, Straßen, Bahnstrecken, Industrieanlagen etc.
  • Respektiere Naturschutzgebiete (oft Flugverbot!)

Wir wünschen euch einen sicheren und erfolgreichen Flug!

Bei Fragen stehen wir euch jederzeit zur Verfügung!